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Media PC auf Basis eines ASROCK ION 330HT-BD

Nachdem mich jetzt schon einige auf mein Media PC im Wohnzimmer angesprochen haben, möchte ich auf dieser Seite mal einige Informationen dazu veröffentlichen. Vielleicht helfen meine Erfahrungen anderen, die ein ähnliches Ziel verfolgen.

In gewisser Weise gebe ich auch ein Stück Know-How an Freunde und Internet zurück ohne dass ich vermutlich kläglich gescheitert wäre :) Man möge mir aber nachsehen, dass ich nicht jedes technische Detail hier liefern werde.

Inhalt

Warum brauche ich einen Media PC?
Welche Hardware?
Welche Software?
Anforderungen erfüllt?
Geht's dir gut? Hast du Fieber?
PC-Geräusche dämpfen?
Schon mal was von Codecs gehört?
DVB-C (KabelBW) im Windows Media Center?
Windows Media Center - Menü bearbeiten?
Aufwachen und Einschlafen?
Eingesetzte Treiber- und Programmversionen
Softwareeinstellungen
Probleme mit Nvidia Grafikkarten Treiber 197.45 WHQL oder höher bei Wiedergabe von TV-Programmen mit Dolby Digital Sound
Fernbedienung abgestürzt
Fazit (Ende 2009)

10 Monate später...
Solid State Drive
System neu aufgesetzt - neue Prob... äh, ich mein Herrausforderungen :)
Fazit (Ende 2010)

Bierchen ausgeben?

Letzte Aktualisierung: 20. November 2010

Warum brauche ich einen Media PC?

Angefangen hat alles mit der Idee eines guten Freundes sich einen Media PC ins Wohnzimmer zu stellen um seine Audio- und Videodaten auf dem großen Fernseher darstellen zu können. Er hat sich dafür vor längerer Zeit die erste Version des ASROCK ION 330 geleistet und installiert. Als ich mir das Ding mal angeschaut hatte wusste ich: "Das brauch ich auch, nur mit voller TV Unterstützung". Aufnahme und Wiedergabe von TV (KabelBW über DVB-C), Bilder, Musik und Filmdateien wiedergeben, im Internet surfen und als kleiner Fileserver soll er auch noch taugen. Und alles natürlich in "Full HD".

Ach ja, da wäre dann noch die Anforderung dass die Bedienung möglichst allgemeinverträglich sein soll. Ich habe keine Lust vor jedem Abspielen einer Aufzeichnung zu Booten, Codecs umzustellen, Abspielprogramme zu suchen oder gar die Maus in die Hand zu nehmen. Alles soll über Fernbedienung gesteuert werden können und zwar von mir und meiner Freundin. Übrigends *g* wird in Fachkreisen wird die Akzeptanz durch die häuslichen Mitbewohner durch den WAF-Faktor beschrieben (Wife Acceptance Factor) .

Nun war der Zeitpunkt gekommen mir alle nötigen Informationen für einen eigenen Media PC, zugeschnitten auf meine Anforderungen, aus dem Internet zusammenzutragen. Welche Hardware, welche TV-Karte, Leistung, Stromverbrauch, Gehäusegröße usw. Arbeitskollegen haben ihrerseits bereits einige Erfahrungen auf dem Gebiet sammeln können. Unter Anderem viel dabei häufig der Satz: "Du weißt aber schon, dass das ein größeres Hobby ist. Da kannst du Zeit vergraben ohne Ende". Nun ja, mittlerweile kann ich die Aussage bestätigen :)

Welche Hardware?

Im Allgemeinen gibt es zwei Möglichkeiten der Hardwarebeschaffung. Entweder man besorgt sich ein Komplettsystem, welches alle Komponenten beinhaltet und nur gerinigfügig erweitert werden muss, oder man baut das System selbst zusammen (=Board, Netzteil, Speicher, Festplatte usw. kaufen und zusammenstecken).

Ich hab mich für die erste Variante entschieden. Für den ASROCK ION 330HT-BD. Er bietet zu einem angemessenen Preis ein fertig montiertes System, welches für den Einsatz als Media PC reichen sollte. Fernbedienung, Blu-Ray Laufwerk, HDMI Ausgang, digitaler Sound, WLAN. Alles an Bord. Was noch gekauft werden musste war eine TV-Karte sowie Tastatur und Maus.

Zusätzliche Optionen wie z.B. RAID Controller, eSATA Anschluß, board-unterstützte Übertaktungsmöglichkeiten können bestimmt den einen oder anderen Anwendungfall unterstützen. Mein System läuft mit einer Prozessortaktfrequenz von 1,9 GHz statt der vorgesehenen 1.6 GHz. Das Netzteil ist extern (vergleichbar mit einem Laptopnetzteil) und spart dadurch weiteren Platz im zugegebenermaßen sehr schönen Gehäuse.

Die Kaufentscheidung hing auch etwas von der Verfügbarkeit alternativer Hardwareoptionen ab. Ich stand kurz davor das System auf Basis eines ZOTAX ION ITX-F Boards selbst aufzubauen. Dadurch hätte man einen PCI-Express x16 Steckplatz zur Verfügung. Aber die Komponenten, die ich mir dann so angeschaut hatte waren dann teilweise nicht lieferbar.

Als TV-Karte habe ich mich für den USB-Stick von Terratec CINERGY HTC USB XS HD entschieden. Letztlich bleibt mit dem ASROCK nur eine USB-fähige TV-Kartenlösung übrig weil kein zusätzlicher Steckplatz (z.B. PCI) auf dem Board zur Verfügung steht. Dadurch lässt sich u.a. die geringe Gehäusegröße erklären. Der gewählte USB-Stick bietet DVB-C/T und Kabel analog Unterstützung.Die mitgelieferte Fernbedienung liegt bei mir aber ungeöffnet in der Verpackung. Der ASROCK hat bereits eine.

Welche Software?

Die Wahl des Betriebssystems ist eine Glaubensfrage. Genauso wie die Wahl der Media Center Software. Letztlich fiel die Wahl auf Windows 7 Professional 64 Bit. Im Vorfeld wollte ich schomal sicherstellen, dass die gesamte Installations- und Konfigurationszeit aller Softwarekomponenten im erträglichen Zeitrahmen bleibt und hab deswegen auf Linux verzichtet :) Nach diversen Erzählungen von Kollegen die Linux bis zur finalen Aufopferung einsetzen habe ich beschlossen den "Windows 7 Weg" zu gehen. Ob es unbedingt die Professional Edition sein muss kann auf der Funktionsliste von Microsoft nachlesen oder einfach selbst googeln.

Die Windows Media Center Software (WMC oder auch W7MC genannt) ist in Windows 7 enthalten und die ASROCK Fernbedienung erfüllt den Windows Media Center Standard. (Ich weiß nicht was passiert, wenn man eine andere Fernbedienung verwendet. Ich kann nur sagen, dass ich keine Probleme mit der Fernbedienung meines Systems habe).

Im Vorfeld getätige Recherchen haben mich dazu getrieben die DVBViewer Software zu kaufen (15 Euro). Ein Programm zum Aufnehmen und Anschauen von TV Programmen. Viele Benutzererfahrungen und Testberichte ließen mich glauben, dass ich das Tool auf jeden Fall brauche um vernüftig TV-Schauen zu können. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass das Tool zwar gut ist, es aber gegen das Windows Media Center keinen Stich macht. Benutzerfreundlichkeit geht in dem Bereich "Media PC im Wohzimmer" über Alles und das Windows Media Center ist perfekt zu bedienen. Wer Filme, DVD, Fotos, Musik usw. am Fernsehgerät verfügbar haben will, möchte zwischendurch nicht die Maus in die Hand nehmen und das beste Programm für den jeweiligen Anwendungsfall öffnen. Nein, er will die totale Integration! Und das heißt bei mir: "Alles über das WMC bedienbar machen!"

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es noch alternative Media Center Softwarepakete gibt (z.B. XBMC). Da ich aber letztlich alles im WMC zu laufen bekommen habe, bestand nie der Bedarf etwas anderes auszuprobieren. Diese Tatsache soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich teilweise erheblichen Aufwand in die Konfiguration des WMC gesteckt habe. Da läuft längst nicht alles "Out of the Box". Mit Hilfe dieses Artikels kann der ein oder andere Interessent evtl. ein paar Stunden Sucherei im Internet sparen.

Die Wiedergabe von DVDs wird von Windows 7 unterstützt. Leider wird für die Wiedergabe von Blu-Ray-Disks eine extra Programm benötigt. Warum das bei Windows 7 nicht integriert ist kann ich nicht so richtig verstehen. Für diese Aufgabe hab ich mir den PowerDVD 9 Player gegönnt. Er bietet unter anderem ein Plugin um Blu-Ray Filme direkt aus dem Windows Media Center abspielen zu können.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass sämtliche ASROCK Hardware Treiber auf der mitgelieferten CD auch installiert werden sollten (Sound, Fernbedienung, Grafikchip, ...). Besser noch: man sollte sich die neuesten Treiberversionen aus dem Internet besorgen. Für den Grafikchip empfehle ich mindestens den NVIDIA Treiber mit der Version 195.55 zu installieren. Vergisst man den HD Audio Treiber zu installieren bekommt man keinen Sound über HDMI.

Anforderungen erfüllt?

Bevor ich in den folgenden Abschnitten etwas detailierter auf Installation, Konfiguration und Hardwareoptimierungen eingehe, will ich erst nochmal über die vorläufige Funktionsfähikeit meines Media PCs berichten.

Alles in Allem kann ich sagen, dass ich mit dem Media System glücklich bin. Ich kann Filme, Bilder, DVDs, BlueRays, MP3 abspielen. TV-Programme aufnehmen, live anschauen, Timeshift und elektronische Fernsehzeitung (EPG) sind echte Helfer. Dreh- und Angelpunkt ist bei mir das Windows Media Center. Alle Funktionen (einschließlich Öffnen eines Browsers) lassen sich bequem über die Fernbedienung steuern. Neue Daten lassen sich einfach über USB, eSATA2 oder Netzlaufwerkfreigabe einspielen.

Surfen kann man mit durchschnittlicher Geschwindigkeit. Man spürt schon, dass der Intel Atom 330 Prozessor keine Rennmaschine ist. Muss er für meinen Anwendungsfall aber auch nicht sein. Entscheidend ist die NVIDIA ION Grafikintegration auf dem Board. Die sorgt letztlich für vollen HD Genuss. Weiterhin ist zu beobachten, dass immer mehr Softwareunterstützung für diesen Chipsatz angeboten wird. Unter Anderem wird es in naher Zukunft einen Flashplayer geben, der die Rechenleistung des Grafikchips nutzt. Damit dürften auch aufwändigen Flash-Homepages oder Videoportale im Internet auf Flash-Basis erheblich schneller laufen.

Das System erwacht nachts selbstständig aus dem StandBy-Modus (2 Watt Stromverbrauch) und nimmt programmierte Sendungen auf. Im normalen Betrieb hab ich durchschnittlich einen Stromverbrauch von 30 Watt (TV oder Film schauen). Der maximale Verbrauch soll irgendwo bei 45 Watt liegen. Die Zahl hab ich aber auf dem Messgerät nie gesehen.

Zum Vergleich: Mein HUMAX HD Receiver brauch im StandBy-Modus 18 Watt und im Betrieb 24 Watt. Ich wußte schon warum ich das Ding vor meiner wohnungsweiten Stromverbrauchsmessaktion intuitiv jeden Abend am Netzschalter ausgeschalten hatte.

Zum Schluß hier jetzt nochmal ein paar Screenshots vom WMC:

(Im Vollbildmodus sind natürlich keine Fensterränder zu sehen)

Geht's dir gut? Hast du Fieber?

Bis jetzt bin ich hauptsächlich auf die positiven Merkmale des ASROCK eingegangen. Mir war im Vorfeld schon bewußt dass das Gerät ein Temperaturproblem hat. Dies führt u.a. dazu, dass die eingebauten Lüfter doch sehr laut werden können. Die Lüftergeschwindigkeit lässt sich über das BIOS oder die mitgelieferte Software steuern. Wenn es warm wird, regelt das Board die Lüfter auch selbst.

Es existieren Lüftereinstellungen von "Ultra Silent" bis "Performance". Entgegen einiger Tests und Erfahrungesberichten aus dem Netz möchte ich hier klarstellen, dass die Einstellung "Performance" definitiv viel zu laut ist wenn man den PC nicht in der Wand einmauert. Die Einstellung "Silent" ist gerade so erträglich wenn das Umfeld leise ist und das Gerät nicht in der Nähe steht. Bei mir steht das Gerät 4 Meter vom Sofa entfernt und ich kann mit den Geräuschen leben.

Mit Hilfe der mitgelieferten OC-Software können die momentanen Temperaturen von CPU, Grafikchip und Chipsatz auf dem Board angezeigt werden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es ab 65-70 Grad kritisch wird. Anwendungen laufen nicht mehr Rund und die Wiedergabe von TV-Inhalten bekommt Aussetzer. Ziel ist also die Temperatur möglichst unter diesem Wert zu halten. Da ich hin und wieder damit Probleme hatte und die Lüfter im der Einstellung "Silent" betreiben möchte, habe ich auf Anraten meines Freundes zu drastischeren Maßnahmen gegriffen. Das Lüftungsgitter im Gehäuse direkt vor dem Lüfter mußte raus (mit Dremel rausgeflext).

Ohne diese Maßnahme komm ich nicht dauerhaft in die Nähe von 60 Grad bei geringer Lüfterdrehzahl. Die Auswirkungen dieser Maßnahme würde ich auf 7-10 Grad niedrigere Temperaturwerte schätzen (Damit war dann das Thema Umtausch auch gegessen *g*).

Ich hab mir vorgenommen weitere Maßnahmen zur Kühlung zu ergreifen um auch im Hochsommer keine Probleme zu bekommen. Unsere Wohnung ist zwar momentan (Winter) beheizt aber im Sommer schlägt die uralte Isolierung zusammen mit dem Dachgeschoss-Standortnachteil voll zu :)

Update:
Als weitere Maßnahme habe ich mich an die Wärmeleitfähigkeit der Verbindung Kühlkörper<->Chip von Prozessor (CPUx) und Grafikkarte (GPU) gewagt. In verschiedenen Foren habe ich Hinweise über die "dürftige" Wärmeleitfähigkeit der eingesetzten "Kaugummimasse" gelesen. Das führte dazu, dass ich das Gerät komplett zerlegt, die Kühlkörper abgebaut und die Gummimasse durch eine ordentliche Wärmeleitpaste ersetzt habe.

Das brachte immerhin eine Temperaturverbesserung von bis zu 5 Grad bei den Prozessortemperaturen (CPU1+CPU2). Die GPU wurde nicht merklich kälter durch diese Maßnahme. Das liegt vermutlich daran, dass die Kaugummimasse an der GPU durch die hohe Temperatur bereits etwas zur Seite geflossen ist und dadurch ein besserer Kontakt zwischen Kühlkörper und Chipoberfläche entstand.

Hier mal ein paar Temeraturwerte in Grad Celsius (ermittelt durch das mitgelieferte OC-Tuner Programm). Die Werte wurden nach längerem Betrieb im Modus "WMC Live-TV" abgelesen (Lüftereinstellung: Silent, Prozessortakt: 1.9 GHz):

Änderungen
CPU1
CPU2
Chipset
GPU
Keine (Originalzustand)
65
67
65
64
Lüftergitter entfernt
54
59
63
60
Lüftergitter entfernt, Lüfter gedreht
64
68
63
60
Lüftergitter entfernt, Gehäusedeckel entfernt
58
62
65
62
Lüftergitter entfernt, Wärmeleitpaste getauscht
49
52
65
59

Natürlich sind die Werte vermutlich nicht absolut genau. Sie geben mir zumindest eine Rückmeldung über getätigte Veränderungen.

PC-Geräusche dämpfen?

Weiter oben habe ich ja bereits angedeutet, dass der ASROCK nicht wirklich lautlos ist. In manchen Internetforen gab es durchaus Meinungen, dass er zu laut sei. Für mich selbst war es akzeptabel. Mich hat aber trotzdem interessiert, wie die vorgeschlagenen Änderungen sich auf die Lautstärke des Gerätes auswirken.

Als erfolgsversprechendste Maßnahme erschien mir hier die Dämpfung der Lüfter. Hierbei werden die Schrauben, welche die Lüfter fest mit Kühlkörper oder Gehäuse verbinden, durch Gummidämpfer ersetzt um Schwingungsübertragungen zu minimieren.

Vorhab kann ich schonmal sagen, dass die Maßnahme die Geräuschpegel etwas senkt aber keinesfalls zur absoluten Ruhe führt. Die von mir verwendeten Schwingungsdämper kann man bei Conrad Elektronik bestellen.

Hier noch ein paar Bilder vom Einbau. Für den Tausch am Prozessorlüfter muss das Gerät fast vollständig zerlegt werden. Angesichts der modularen Bauweise geht das aber relativ fix. Der Prozessorkühlkörper muss ebenfalls demontiert werden.

Bevor der Lüfter mit Dämpfer und Gehäuse/Kühlkörper verbunden werden, sollte auf die richtige Position der Lüfter geachtet werden. Wenn der Lüfter falsch gedreht wird könnte evtl. das Lüfterkabel zu kurz werden ;)


Wie gesagt, die Einen empfinden die Optimierung als große Verbesserung. Die Anderen sehen dass nicht ganz so euphorisch. Das ist halt so mit dem subjektiven Geräuschempfindungen. Für mich war es ne willkommene Bastelaufgabe mit hörbarem Ergebnis. Durchschlagend würd ich es aber nicht bezeichnen.

Schon mal was von Codecs gehört?

Für das Abspielen von Video- und Audiodaten sind Codecs von entscheidender Bedeutung. Codecs sind Softwarestückchen, welche die Audio- und Videodaten verarbeiten und dafür sorgen, dass man Bild und Ton bekommt. Jedes Format (MP3, MKV, WMF, ...) benötigt eigene Codecs damit der PC die Daten verarbeiten kann. Je besser die Codecs, je besser ist Bild und Ton.

Bei ION Boards mit schwachem Prozessor (so wie beim ASROCK) ist es von entscheidender Bedeutung die richtigen Codecs installiert zu haben. Der Codec selbst entscheidet welche Hardware er für die Verarbeitung verwendet. Es müssen Codecs zum Einsatz kommen die wenn immer möglich den Grafikchip zur Videoverarbeitung verwenden. Dieser ist dafür konzipiert und kann sehr viel leisten. Die Intel ATOM CPU kann das bei diesem Gerät nicht leisten.

Windows 7 liefert einige Codecs schon mit. Andere müssen selbst installiert werden. An dieser Stelle würde ich das komplexe Thema gerne pragmatisch abschließen: Für HD Videodaten habe ich den Codec von Corecodec CoreAVC 2.0 installiert und damit das Windows Media Center alles abspielt habe ich mir den shark007 Codec-Pack installiert (genau in der Reihenfolge). Wer den PowerDVD 9 Player installiert, bekommt außerdem zusätzliche Codecs obendrauf.

Man möge es mir nachsehen, wenn ich das Warum und Wieso hier nicht breit austrete und für weitere Informationen auf Google verweise. Nur soviel, wenn kein Bild, kein Ton oder die CPU kräftig am Arbeiten ist (Prozessorlast hoch) dann stimmt was mit den Codecs nicht bzw. man hat den falschen installiert.

DVB-C (KabelBW) im Windows Media Center

Kommen wir nun zu dem Bereich, bei dem ich mit Abstand am meisten Zeit verbraten habe: TV im Media Center. Ziel war es, wie bereits oben beschrieben, das TV-Signal mit Hilfe eines DVB-C USB Sticks in den PC bzw. in das WMC zu bekommen. Die Treiber der TV-Karte (Terratec CINERGY HTC USB XS HD) waren schnell installiert. Danach hab ich die von Terratec mitgelieferte Software installiert und einen Sendersuchlauf durchgeführt. Und siehe da, alle wichtigen Sender gefunden. Der Beweis, dass der Stick an sich funktioniert war erbracht.

Ergänzend möchte ich hier erwähnen, dass ich den Terratec Treiber Cinergy_HTC_USB_XS_HD_Drv_Setup_5.9.304.0_XP_Vista_7.exe eingesetzt habe. Mittlerweile gibt es schon eine neuere Treiberversion. Diese habe ich aber noch nicht ausprobiert.

OK, kein Problem. Jetzt einfach das Windows Media Center öffnen, das TV-Setup durchlaufen und genießen. Naja, ganz so war es dann nicht. Die TV-Karte wird richtig erkannt und es werden auch ein paar Sender gefunden. Aber leider nicht alle. Da ich auf dem Gebiet nicht so viel Erfahrung hatte, lies ich den Suchlauf gleich mehrmals durchlaufen in der Hoffnung, dass dann der Rest gefunden wird. So ein kompletter Suchlauf braucht ne Weile. Aber ich hatte keinen Erfolg. Dann begann ich an meiner Signalqualität zu zweifeln. Vielleicht war die Verlängerung des Antennenkabels doch nicht so gut. Mein Receiver hatte ab und an auch schonmal ein paar Störungen. Aber die Terratec-Software hatte doch alles gefunden??

Nach längerer Forensuche im Internet hatte ich eine Erklärung gefunden: Beim kompletten Suchlauf vom WMC werden nicht alle Frequenzbereiche (Transponder) abgesucht. Es werden lediglich die einprogrammierten Transponder angesprochen und die dort gefundenen Kanäle übernommen. Wenn der gewünschte Kanal aber nicht auf einem der von WMC definierten Listen steht, wird er auch nicht gefunden. Was für ein Käse! Warum kann man die Transponderdaten nicht selber eingeben oder bearbeiten? Und warum hat Microsoft nur die in USA gültigen Konfigurationen eingepflegt? Dem Ziel so nahe: TV Programme im WMC integriert und dann die Entäuschung das man leider nicht alle Programme zur Auswahl bekommt!

Eine weiterer Internetsuchlauf meinerseits brachte die Lösung. Das Plugin DVBLink TVSource gaukelt dem WMC einen Satelliten vor der alle DVB-C Programme liefert. Das Plugin selbst kümmert sich um die Sendersuche und kann frei konfiguriert werden (Frequenzbereiche/Transponder). Für das Plugin muß nach der Testphase etwas Geld investiert werden. Ich möchte hier aber erwähnen, dass es jeden Cent Wert ist (ca. 23 Euro). Da viele Kabelkanäle von KabelBW bei mir nicht direkt über das WMC empfangbar sind, schätze ich, dass das Plugin auch anderen Benutzern gute Dienste leisten wird. Die benötigten Transponder-Dateien (falls noch nicht mitgeliefert) kann man im DVBLOGIC Forum finden. Dort ist auch eine Transponder-Datei für KabelBW dabei.

Nach mehreren Rückfragen bezüglich der HD-Fahigkeit hier nochmal die Bestätigung dass die verwendete TV-Karte im Zusammenspiel mit der DVBLink Software HD Inhalte wiedergibt. "Das Erste HD" sowie "ZDF HD" funktionieren ebenso wie SD Kanäle (RTL, SAT1, ZDF_NEO, ...).

Damit die Kanäle im WMC gefunden werden muss man diese über das Programm "Source Configuration" konfigurieren. Bei mir tritt das Problem auf, dass nach Konfigurationsänderungen kein TV-Signal gefunden werden kann. Nach einem Rechnerneustart (Reboot) ist das Problem bei mir behoben. Konfigurationsänderungen sind ja glücklicherweise nicht oft nötig. Gründe für ein fehlendes TV-Signal hab ich mal hier aufgelistet:

1. Die Testphase von DVBLink ist abgelaufen. Dann ist registrieren mit dem Hardwarekey angesagt.
2. Nach Änderungen der Konfiguration über das Programm "Source Configuration". Danach hab ich dann den PC Rebootet und alles hat wieder funktioniert.
3. Der Dienst "DVBLink Server" läuft aus irgendwelchen Gründen nicht.
4. Antennenkabel defekt, Signalqualität zu niedrig. (Am Besten mit einem Digitalreceiver testen, sollte aber wirklich Digital sein.)
5. Installation von DVBLink TVSource nicht stirkt nach Anleitung durchgeführt.

Windows Media Center - Menü bearbeiten?

Dem einen oder anderen Betrachter der Screenshots dürfte vielleicht aufgefallen sein, dass das Menü des WMC nicht ganz dem Auslieferungszustand entspricht. Nachdem die Grundfunktionen meines Media PCs eingerichtet waren, hab ich mich auf die Suche nach Tools zur Menüoptimierung gemacht. Dabei bin ich auf das Media Center Studio gestoßen. Ein kostenloses Tool um u.a. das WMC Startmenü zu bearbeiten.

Nach anfänglicher Frustration wegen der gewöhnungsbedürftigen Bedienung und der Fehler die des öfteren zum Absturz des Programms führen, hab ich einen Weg gefunden meine Änderungswünsche umzusetzen. Für alle die, die das Tool auch einsetzen möchten hier zwei Tipps falls es zu Problemen beim Abspeichern der Änderungen kommt:

1. In jedem Menü sollte mindestens ein Programm sein. Sonst scheint es Probleme beim Abspeichern zu geben
2. Jedes mal wenn man Speichern will einfach das ganze Tool zumachen. Dann wird man nach dem Speichern gefragt, mit Ja bestätigen und das Tool neu starten.

Aufwachen und Einschlafen?

Bei einem Stromverbrauch von ca 25-30 Watt könnte man mit dem Gedanken spielen das Gerät immer laufen zu lassen. Glücklicherweise gibt es dafür keinen Grund. Denn auch TV-Aufnahmen mitten in der Nacht kann das Media Center über den StandBy-Modus steuern. Der PC erwacht wie von Geisterhand 5 Minuten vor dem programmierten Start der Sendung (Natürlich wird dem Board vor dem Wechsel in den Standby-Modus mitgeteilt wann es zu erwachen hat :).

Leider hatte ich mit dem "wieder schlafen legen" des PCs so meine Probleme. Das hat nie so richtig funktioniert bis ich mir dafür ein Zusatzprogramm installiert hatte. In diesem Fall verwende ich das MCE Standby Tool von Slick Solutions. Hierbei handelt es sich nicht um ein Plugin für das MCE sondern um ein separates Programm welches die Prozesse des MCE überwacht. Das Tool erkennt (irgendwie) wenn der Standby Zustand sinnvoll sein könnte und legt dann den Rechner schlafen. Die Version 0.9.098 funktioniert bei mir gut. Leider ist diese Version über die SickSolutions Seite nicht direkt downloadbar. Vorgängerversionen haben hier und da bei mir Probleme verursacht bzw. nicht gelöst (fehlgeschlagene TV-Aufnahmen nach Standby, Kein TV-Signal nach Standby, ...).

Durch viele weitere Einstellmöglichkeiten lassen sich noch andere Verhaltenseigenschaften konfigurieren. U.a. kann ein automatischer täglicher oder wöchentlicher Reboot eingestellt werden. Gerade wenn man das System lange alleine läßt kann dies vom Nutzen sein. Frei nach dem Motto "Reboot macht alles gut" kann man so erreichen, dass temporär auftretende Probleme nach dem Reboot verschwunden sein könnten.

Softwareeinstellungen (in Bearbeitung)

- Virenscanner Microsoft Essentials voll aktiv

- Automatische Updates aller Art nur nach Bestätigung installieren damit durch Updates verursachte Probleme besser erkannt werden können.

- Priorität von DVBLink Server Prozess bei Bildfehlern (Bauklötze) erhöhen

Eingesetzte Treiber- und Programmversionen

Betriebssystem:
Windows 7 Professional 64-Bit auf aktuellem Stand der Updates

Grafikkarte:
Nvidia Grafikkarten Treiber 257.21 WHQL

Terratec BDA Treiber:
Cinergy_HTC_USB_XS_HD_Drv_Setup_5.9.304.0_XP_Vista_7.exe Mittlerweile gibt es schon eine neuere Treiberversion. Von der Version 1202 muss ich mittlerweile abraten. Die Treiberversion hat bei mir nicht richtig funktioniert.

DVBLink TVSource:
Ich verwende momentan die Version 2.0.1. Gegenüber der Version 1.0 habe ich da Verbesserungen bei der Wiedergabe und Standby-Problemen festgestellt. Es gibt auch eine Version 2.1, die bei mir aber Probleme beim Umschalten der Sender verursacht hat. Da kam es manchmal vor, dass beim schnellen Umschalten die TV-Ausgabe abgestürtzt ist. Da half dann nur noch ein Reboot. Ich kann also nur die Version 2.0.1 empfehlen.

H.264 Software Video Decoder:
Corecodec CoreAVC 2.0. Hab bis jetzt nur Gutes über den Codec gehört. Kostet zwar ein paar Dollar (7-10) aber ist das Geld wert. Ist momentan auch im Angebot. Wenn ihr mir einen kleinen Gefallen tun wollt, könnt ihr den Codec über den hier angegebenen Link bestellen/lizenzieren. Dann hab ich auch a bissle was davon: Bestellen

Probleme mit Nvidia Grafikkarten Treiber 197.45 WHQL oder höher bei Wiedergabe von TV-Programmen mit Dolby Digital Sound

Vor Kurzem (Mai 2010) wurde über den Windows Update Mechanismus eine neue Grafikkartentreiber-Version von NVIDIA ausgeliefert (Version 197.45 WHQL für ION). Da ich in der Vergangenheit keine Probleme mit NVIDA Treibern hatte und Performance-Steigerungen versprochen werden, stand dem Update zunächst nichts im Weg..

Nun ja, irgendwann ist immer das erste Mal. Nach dem Update funktionierten einige TV-Kanäle nicht mehr über das MediaCenter. Nach längerem Suchen, Probieren und Updaten hab ich die Ursache aber auf den neuen Treiber von NVIDIA eingrenzen können. Das Problem besteht bei mir nur bei den Fernsehkanälen die einen Dolby Digital Sound mit ausliefern. Nach dem Umschalten auf einen solchen Kanal erscheint kurz ein Bild welches dann aber durch eine "Videofehler"-Meldung (Video Error) des MediaCenters abgelöst wird.

Genauer Meldungstext: "Videofehler. Für die Videoanzeige erforderliche Dateien sind nicht installiert oder können nicht ordnungsgemäß verwendet werden. Starten sie Mediacenter oder PC neu!". Oder in englisch: "Video Error: Files needed to display video are not installed or not working correctly. Please restart Media Center and or restart the computer"

Wenn im Geräte-Manager von Windows die "NVIDIA High Definition Audio-Gerät"-Komponente deaktiviert (unter Audio-, Video- und Gamecontroller) und erneut auf die problematischen Kanäle zappt wird, erscheint das bewegte Bild fehlerfrei wie gewohnt. Nur ohne Ton.

Das Beispiel zeigt aber wie sensiebel so ein System ist. Updates können sofort negativ auf die Verfügbarkeit durchschlagen. Deshalb hier mein Rat:

1. Updates niemals automatisch und unkontrolliert installieren lassen
2. Updates immer einzeln installieren damit man bei evlt. Problemen den Verursacher eingrenzen kann (auch wenn es nervt)
3. Alte Treiberversionen oder Softwarekomponenten aufheben

Für die schnelle Wiederherstellung des Systems bietet Windows eine entsprechende Funktion an (Wiederherstellungspunkte). Die Funktion ist Gold wert wenn es mal schnell gehen muss ;)

Das Beispiel zeigt auch, dass es je Update gleich mehrere Softwarekomponenten aktualisiert werden. Man bekommt zwar angezeigt, dass ein neues Update für die Grafikkarte von NVIDIA vorhanden ist und installiert werden kann. Tatsächlich wird aber gleich ein ganzes Bundle neuer Softwarekomponenten installiert. Wenn dann was nicht so gut funktioniert (wie in diesem Fall) steht man schnell im Regen ohne Kenntnisse über Treibermanagement unter Windows.

Update:
Mittlerweile habe ich die Ursache für das Problem gefunden. Unter "Systemsteuerung -> Sound -> NVIDIA HDMI Audio Out -> rechte Maustaste -> Eigenschaften -> Erweitert" existiert die Option "Anwendungen haben alleinige Kontrolle über das Gerät". Dieser Hacken darf nicht gesetzt sein! Ich brauch hier wohl nicht zu erwähnen wieviel Zeit es mich gekostet hat dies aufzuspühren. Scheinbar interpretieren die neuen Treiber den gesetzten Hacken etwas anders als die alten Treiberversionen was dann wiederum zum Problem geführt hat.

Fernbedienung abgestürzt

Neulich war es mal wieder soweit. Ein vollig neues Problem aus heiterem Himmel. Nach dem wir bei einem langweiligen WM-Spiel auf der Couch eingeschlafen sind, hat die Fernbedienung beim Wiederaufwachen nicht mehr funktioniert. Statt die aufgedruckten Befehle auszuführen wurden völlig andere Dinge ausgeführt. Irgendwie hat sich die Tastenbelegung verändert.

Die Lösung war denkbar einfach. Batterien kurz entfernen. Da muss man aber auch erstmal drauf kommen. Ich kann mir das Verhalten nur so erklären, dass beim "auf der Fernbedienung pennen" irgendwelche Tasten gleichzeitig gedrückt wurden. Dadurch hat die Fernbedienung sich vermutlich aufgehängt oder ist in irgendeinen mir unbekannten Modus gesprungen. Zum Glück hat der Reset durch das Batterien entfernen funktionniert.

Fazit (Ende 2009)

Seit mittlerweile 3 Wochen (Stand 12.12.2009) habe ich das Windows Media Center auf dem ASROCK am Laufen. Bis auf die Temperaturproblematik und der daraus resultierenden Geräuschkulisse bin ich sehr zufrieden. Ich hab mir aber fest vorgenommen das Ding noch "kalt" zu machen. Meine anfänglichen Sorgen, dass DVB-C über USB ein Problem wird, haben sich verflüchtigt. Leistungsmäßig wird die Hardware mit der Anforderung "Media PC" gut fertig. Falls jemand plant nebenher noch irgendwelche Hintergrundaufgaben bearbeiten zu lassen (z.B. Urlaubsfilme umkonvertieren), sollte er auf einen stärkeren Prozessor ausweichen. Das System ist meiner Meinung nur dafür geeignet eine Aufgabe zur selben Zeit zu erledigen. TV-Aufnahme im Media-Center, Anschauen von Fotos und gleichzeitig neue Bilder per WLAN/Windows Freigabe draufspielen führt zu trägem Verhalten im Media Center. TV-Aufnahme und gleichzeitige HD-Video Wiedergabe klappt hingegen gut.

Das Thema "Games" hab ich noch nicht beleuchtet. Klar ist aber, dass die neuesten Ego-Shooter auf jeden Fall nicht vernünftig laufen. Aber vielleicht stellt sich ja heraus dass ältere Klassiker spielbar sind. Wäre dann eine weitere Bereicherung für mein Media System.

Softwaremäßig scheint alles soweit zur Verfügung zu stehen. Für jedes Problem findet man früher oder später eine Lösung in Form irgendeines Zusatzsprogramms oder Plugins für das Windows Media Center. Für die Installation sollte jedoch etwas Grundwissen über Windows und allgemeine PC-Problemlösungen vorhanden sein. Ansonsten werden wohl Freunde mit PC-Know-How zu tode genervt.

Sobald Solid State Drives (SSD) günstiger geworden sind werde ich zusammen mit einer Speichererweiterung von 2 auf 4 GB dem System eine kleine Leistungssprize injekzieren. Die verbaute Festplatte ist nicht gerade ein Geschwindigkeitswunder, erfüllt aber seine Aufgabe. Im Wohnzimmer sieht das Ganze dann so aus:

So, an dieser Stelle mach ich jetzt mal Schluß mit meinem Erfahrungsbericht. Im Laufe der Zeit wird noch die eine oder andere Änderung einfließen. Auf meinen Reisen durch's Internet habe ich viele nützliche Seiten gefunden. Vielleicht liste ich diese hier mal auf. Bis die Liste fertig ist will ich eine gute Informationsquelle jedoch nicht vorenthalten: Die MCE Community. Dort findet man viele nützliche Infos und kann im Forum auch Fragen stellen.

Falls jemand Vorschläge für Änderungen oder Verbesserungen an diesem Erfahrungsbericht hat:

Bierchen ausgeben?

Und falls mir jemand ein Bier ausgeben will gibts hier die Möglichkeit einer PayPal-Spende :) Nicht dass ich davon leben will, aber der eine oder andere hat schon danach gefragt - Was mich persönlich natürlich sehr freut!

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